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Cybermobbing § Definition, Charakteristika & Handlungsempfehlungen

Cybermobbing ist heute, im Zeitalter der digitalen Medien, ein verbreitetes Problem.
Früher waren allein Tatbestände der üblen Nachrede, Beleidigung oder Verleumdung strafrelevant, heute kennt das österreichische Gesetz einen eigenen Paragraphen zur Bekämpfung des Cybermobbings. In diesem Beitrag wollen wir über dieses Thema aufklären und dabei wichtige Fragen beantworten.

Ein Beitrag der:
Strafrecht24-Redaktion
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Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze

Grundsätzliches zum Cyber-Mobbing

In Österreich gibt es seit Beginn 2016 durch §107c des Strafgesetzbuches (StGB) eine rechtliche Grundlage für das Cybermobbing. Somit kann mittlerweile diese Tat auch bestraft werden, allerdings können die Strafen dabei je nach Schwere der Tat unterschiedlich hoch ausfallen. Das höchstmögliche Strafmaß in diesem Zusammenhang ist allerdings eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren. Zusätzlich können auch andere Gesetze in Österreich bei Cybermobbing zur Anwendung kommen, insbesondere jene zu den folgenden Straftatbeständen: Nötigung (§ 105 StGB), Stalking (§ 107a StGB), Verleumdung (üble Nachrede) (§ 115 StGB und § 111 StGB), Kinderpornographie (§ 207a StGB), Datenbeschädigung (§ 126a StGB).

Definition von Mobbing im Internet

Unter Cybermobbing versteht man eine systematische Attacke gegen eine Person, die in erster Linie über das Internet und die sozialen Medien oder das Handy stattfindet. Hierbei handelt es sich nach der Definition um Beleidigung, Bloßstellung, Belästigung, Verleumdung oder eine Ausgrenzung der betreffenden Zielperson. Dabei gehen diese Angriffe meist aus dem persönlichen Umfeld der betroffenen Person hervor und sie können sich in beleidigenden oder bedrohenden SMS, Messenger-Mitteilungen, Social-Media-Posts oder auch in der Veröffentlichung kompromittierender Bilder oder Filme im Internet äußern. Opfer von Cybermobbing sehen sich zumeist diesen Attacken hilflos ausgeliefert und wissen nicht, wie sie sich wehren können.

Charakteristika von Cyber-Mobbing

Cybermobbing ist deshalb so schädigend für seine Opfer, weil es in besonderer Weise in der Lage ist, die Opfer weitreichend zu diskreditieren, ohne direkte Konsequenzen fürchten zu müssen. Hierbei gibt es viele Gründe, die die Täter dazu verleiten. Dazu gehören mitunter die große Reichweite, die Anonymität im Internet oder auch die ungewisse Rollenverteilung. Ebenfalls zu den Aspekten, die in diesem Zusammenhang eine entscheidende Funktion haben, gehören die zeitliche sowie die moralische Grenzenlosigkeit. Die Schäden können dabei für die Opfer dramatisch sein. Zusammenfassend gibt es also folgende Merkmale von Cybermobbing:

  • Rund um die Uhr: Mobbing im Internet ist 24 Stunden am Tag und von jedem Ort aus möglich
  • Große Reichweite: Eng gesteckter Rahmen und Informationen können innerhalb kurzer Zeit weit verbreitet werden, diskreditierende Fotos und Filme lassen sich meist nicht mehr aus dem Internet entfernen, wenn sie einmal online gestellt wurden
  • Anonymität: Die Täter verbergen sich bei Cybermobbing hinter falschen Identitäten und agieren deshalb ungehemmt
  • Unklare Rollenverteilung: Da Opfer häufig mit Gegenattacken reagieren, ist in vielen Fällen Ursache und Wirkung schlecht zu unterscheiden, da sich die ursprünglichen Täter dann oftmals als die eigentlichen Opfer darstellen
  • Grenzen überschreiten: Nicht immer steckt eine bösartige Absicht hinter der Veröffentlichung eines „witzigen“ Fotos etc., jedoch kann dies für einen Betroffenen ähnlich unangenehme Folgen haben wie eine bösartige Attacke

Formen von Mobbing im Internet

Das Cybermobbing ist ein sehr komplexes Thema, das sich auf unterschiedliche Art und Weise zeigen kann. Während sich Mobbing grundsätzlich physisch, verbal oder psychisch äußern kann, werden im Internet die letzten zwei Optionen häufig verwendet. Dies bedeutet, dass sich die Schikane im Rahmen des World Wide Webs besonders durch die Ausgrenzung von Personen aus bestimmten Gruppen, beispielsweise durch Ignoranz, oder aber auch durch die Streuung von Gerüchten oder Verhöhnung, stattfindet. Allerdings verschwindet auch die physische Ebene nicht gänzlich, denn es gibt auch das sogenannte “Happy Slapping”, bei dem Aufnahmen von körperlicher Gewalt im Internet verbreitet werden. Eine andere Form des Cybermobbings ist zudem das “Cyber-Stalking”. Hierbei werden Personen über das World Wide Web kontinuierlich von bestimmten anderen Leuten verfolgt.

Handlungsempfehlungen für Opfer von Cybermobbing

Grundsätzlich gibt es für Betroffene einige Handlungsempfehlungen, wie man mit Cybermobbing-Attacken umgehen sollte. Dabei kann man als Opfer in einem ersten Schritt bereits überlegt vorgehen und Fehler vermeiden. So sollte man beispielsweise nicht auf diffamierende Nachrichten oder Posts reagieren, da dies in vielen Fällen die Attacken schlimmer machen kann. Zudem ist dies bei einer späteren Beweisführung möglicherweise kontraproduktiv, wenn sich der Betroffene durch eigene Attacken selbst zum Täter macht. Des Weiteren sollten sich die entsprechenden Personen auch jeden Text und Bilder, beispielsweise durch Screenshots, speichern, um gegebenenfalls Belege für die Attacken zu haben, wenn man das Cybermobbing melden möchte. Eine weitere Empfehlung für Opfer von Mobbing im Internet ist, die Profile der Täter in den sozialen Netzwerken zu sperren.

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So kann Sie ein Anwalt unterstützen

Sind die Angriffe nicht zu stoppen und beeinträchtigen sie das Leben des Cybermobbing Opfers in beträchtlicher Weise, so sollte man die Beratung eines spezialisierten Rechtsanwaltes für Strafrecht suchen. Dieser kann im individuellen Fall Handlungsempfehlungen aussprechen und ein Opfer bei der Abwehr der schädigenden Handlungen unterstützen. Dabei ist das Ziel einer rechtlichen Verfolgung einerseits, die digitalen Mobbing-Attacken wirksam zu stoppen, sowie diffamierende Inhalte, wie z. B. peinliche Fotos oder problematische Postings aus dem Netz zu löschen. Außerdem kann ein erfahrener Anwalt Opfer von Cybermobbing bei der Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen unterstützen.

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FAQ: Cybermobbing

Mit dem Begriff Mobbing im Internet bezeichnet man einen organisierten Angriff, der auf eine Person und zum größten Teil über digitale Medien stattfindet. Hierbei wird die Person, gegen die die Attacke gerichtet ist, oft über diese sozialen Medien belästigt, beleidigt, oder auch mit kompromittierenden Fotos oder Videos erpresst und möglichweise auch später bloßgestellt wird.

Das Mobbing im Internet zeichnet sich mitunter dadurch aus, dass die Attacken den ganzen Tag über passieren können. Weitere Merkmale sind zudem die Anonymität der Täter, durch welche sie sich oftmals verhalten als müssten sie keine Konsequenzen erwarten. Auch die unklare Rollenverteilung, insbesondere bei Gegenattacken des eigentlichen Opfers gehört zu den Charakteristika.

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